Mittagessen in den Dünen

Auf gehts. Am Morgen des ersten Tages sind wir mit unseren Treckingrädern bei Ringkjöbing losgefahren und und mussten erstmal die kleinen Alltagssorgen des Radfahrers überleben: Reifendruck prüfen, ein letztes Mal schauen, ob auch alles eingepackt ist und natürlich ein vorsichtig optimistischer Blick in die Wetter-App.

Wir hatten Glück: Es wehte so gut wie kein Wind und es war kein Regen angesagt. Ich persönlich finde Wind ja noch schlimmer als Regen. In Dänemark herrscht ja mildes Klima aber da das Land recht flach ist und wir nahe der Nordseeküste waren, muss man eigentlich immer mit Wind rechnen. Mit diesem guten Gefühl im Gepäck ging es direkt nach Hvide Sande. Laut Routenplanung sollten wir ohne Stops maximal 2 Stunden brauchen. Da wir (*hust* Lina) aber erstmal wieder nach einer längeren Pause in Schwung kommen müssen, wollten wir uns nicht verausgaben. Außerdem gab es unterwegs soo viel zu sehen. Wir haben uns deshalb erstmal auf den Weg nach Ringkjöbing gemacht.

Ringkjöbing ist eine Kleinstadt und Namensgeberin des gleichnamigen Fjordes. Früher lag Ringkjöbing direkt am Meer. Aber durch Wetterinflüsse versandete die Einfahrt immer mehr, weshalb die Stadt ihre Bedeutung als Hafen verloren hat. Ringkjöbing ist aber das Versorgungs- und Kommunalzentrum für die umliegenden Gemeinden. Außerdem wurde sie nach einer Umfrage der Cambridge-Universität zur glücklichsten Stadt Europas gewählt. Was für mich als historisch interessierten Menschen besonders schön und sehenswert war: Die Alstadt mit den rechtwinklig angeordneten Straßen und der Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Für ein Mittagessen war es nun noch zu früh, weshalb wir uns nun vorerst einen leckeren Kaffee direkt am Hafen gegönnt haben.

Danach ging es am späten Vormittag weiter in Richtung Hvide Sande. Dabei sind wir den schmalen Dammweg heruntergefahren. Diesen kann man ungefähr so beschreiben: Der gesamte Dammweg ist praktisch eine einzige Sanddüne. Und so hatten wir uns schon vorher vorgenommen, ein gemütliches Mittagspicknick an der Düne zu machen. Fahrradfahren macht nämlich so richtig hungrig.

Dazu sind wir ungefähr auf halber Strecke an den Strand gefahren und haben unsere Picknickdecke in einer gemütlichen, geschützten Ecke ausgebreitet. Zum Glück hatte Lina am Abend vorgesorgt und uns eine leckere Gemüsepfanne gebrutzelt. Diese haben wir dann kalt und mit großem Kohldampf verzehrt. Danach mussten wir dann noch eine organisatorische Frage klären. Nachdem wir nun ein Gefühl für unseren Energiebedarf und unsere Reichweite beim Fahren ermittelt hatten, wollten wir schonmal die übernächste Nach klären. Dazu hatten wir uns auf einem großen Hotelportal bereits im Vorab über Möglichkeiten weiter im Norden umgeschaut und dann mit einem Hotelportal ein schönes Hotel für die übernächste Nacht gefunden und direkt gebucht. Danach konnten wir ein ruhiges Mittagessen genießen, bevor es weiterging.

Das Mittagessen war richtig lecker. Praktischerweise hatte sich Lina schon vor einem Jahr als Produkttester registrieren lassen. So bekam sie immer wieder tolle Angebote und Produkte, die wir dann einem entsprechenden Härtetest unterziehen konnten. In diesem Fall war es ein großer Becher, der Speisen über viele Stunden warm hält. Und nichts stärkt mehr als ein warmes Mittagessen. Nach dem Essen haben wir dann die Fahrräder stehen gelassen und sind runter an das Wasser gegangen.